Sternenhimmel am Piz Boe
Fotoseminar „Die Perseiden“ am Piz Boe in den Südtiroler Dolomiten
Vom 11.08.2018 bis zum 13.08.2018 nahm ich am Fotoseminar "Die Perseiden" mit Günther Zöhrer am Piz Boe teil.
Wir standen inmitten der Dolomiten mit einer Fernsicht von den Karnischen Alpen über die Hohen Tauern, die Zillertaler Alpen, die Stubaier Alpen, die Ötztaler Alpen bis hin zur Ortler Gruppe. Und wir konnten die Bergwelt genießen! Aber alles der Reihe nach. In der Nacht vom 12. auf den 13.08. war der Höhepunkt des Perseiden Meteorschauers angekündigt. Und das kurz nach Neumond, also eine ideale Möglichkeit die Sternschnuppen zu beobachten und zu fotografieren.
(entnommen aus: "Die Kraft des Sehens" von Günther Zöhrer)
Die Magie des Sonnenaufgangs
Am nächsten Morgen ging es wieder sehr früh raus, denn das Wetter war klar und es erwartete uns ein schöner Sonnenaufgang. Nachdem die Perseiden hinter dem Schleier des Morgenlichts verschwanden, nahm uns dafür die Dämmerung in ihren Bann. Die Silhouetten der Berge staffelten sich bis zum Horizont in den skurrilsten Formen und Farben. Das Licht der blauen Stunde ließ die Marmolada zart Rosa (!) erleuchten, am Gegenhorizont stand für 10 Minuten ein äußerst intensives Venusband (auch Venusgürtel bzw. rosa Stunde genannt) über den Gipfeln und nachdem die Sonnenscheibe raus kam begannen alle Berge in der Goldenen Stunde zu glühen. Es war wahrlich beeindruckend und für das Seminar ein würdiger Ausklang.
Wir fotografierten quasi die ganze Nacht bis nach 8 Uhr am Morgen und hatten etwa 2 Stunden Schlaf. Es war in diesen beiden Tagen wirklich alles dabei, Bergglühen, Sonnenaufgang, Sonnenuntergang, Blaue Stunde, Rosa Stunde, Dämmerungsphasen, Panoramas, Gewitter, Nebel, Wolkentürme, Sterne, Sternschnuppen und natürlich die Milchstraße. Auch leuchteten unter uns die Städte Canazei, Arabba und Corvara sowie in weiter Ferne die Städte der Po-Ebene, die sich als Lichtverschmutzung in der Atmosphäre am Horizont zeigte.
(entnommen aus: "Die Kraft des Sehens" von Günther Zöhrer)
Das Wolkenmeer.
Der erste Abend gestaltete sich fototechnisch als ziemlich abwechselnd, da die Wolken noch immer in den Felsen hingen und wir immer wieder von einer solchen Wolkenwand verschluckt wurden. Dafür erlebten wir in den wolkenfreien Zeiten einen sehr dramatischen Sonnenuntergang mit unglaublichen Wolkentürmen über uns und einer sehr auffälligen, orangenen Wolke, die dem Feuer einer Fackel glich. Die Dämmerung danach war ebenfalls sehr dramatisch, bis uns kurz vor der absoluten Dunkelheit, die Wolken vollständig einhüllten. Nach einer kurzen Nacht ging es früh raus um einem erhofften Sonnenaufgang die Kameralinse entgegen zu halten. Doch die Wolken waren noch immer da. Mal sahen wir den Himmel, mal rollten die Wolken über uns. Es war also nicht sehr ergiebig, wobei auch der Wind sein Schäuflein dazu beitrug, dass wir alsbald wieder in der Hütte beim Frühstück saßen. Wie dem auch sei, der Nebel hatte auch was gutes, denn der Tag war ja für ruhen und entspannen verplant um die Nächte fotografieren zu können und um auch den Menschenmassen auszuweichen. Trotzdem gingen einige Seminarteilnehmer in Richtung der etwas tiefer liegenden Boé Hütte und marschierten am Nachmittag den Rundweg über das Plateau der Sella Gruppe zurück zum Gipfel.
(entnommen aus: "Die Kraft des Sehens" von Günther Zöhrer)