Von Shigatse nach Darchen zum heiligen Berg Kailash

Unsere Reise führte uns durch eine der faszinierendsten Landschaften von Tibet. 

Vorbei an Tälern, Flüssen, Sandhügeln und der charakteristischen Graslandschaft dieser Hochebene erreichten wir die Ortschaften Zhongba und Paryang. Von dort ging es über den Pass des Mount Mayoumula bis zum Kailash in Darchen. Besonders die klare Luft, die menschenleere Landschaft und ein Ausblick so weit das Auge reicht, hatte uns beeindruckt.


Pilger auf dem Weg zum Kailash
Pilger auf dem Weg zum Kailash

Kailash - der Mittelpunkt der Welt

Dieser Berg gehört nicht zu den berühmten Achttausendern, er ist "nur" 6.714 m hoch und wurde bis heute von keinem Alpinisten bestiegen. Auch ohne eine dramatische Expeditionsgeschichte, ohne Medienberichte und ohne Todesfälle wurde der Berg bekannt und berühmt, viel berühmter als die ganz großen, hohen, gefährlichen.

Der Kailash ist der heiligste Berg der Welt, und lange bevor Begriffe wie Alpinisten, Expeditionen oder Gipfelsieg geprägt, ausgesprochen und gedruckt wurden, pilgerten gläubige Menschen zu tausenden durch Dschungel, über den eisigen Himalaya und Transhimalaya, durch endlose Hochgebirgswüsten und über windgepeitschte Plateaus bis zu jenem Berg, der all diesen Menschen Seelenfrieden, Glück und Erleuchtung schenkte. Dass unzählige Pilger auf dem harten und gefahrvollen Weg zum Kailash von Räubern geplündert und erschlagen wurden, andere an Strapazen des Weges und durch die Unbilden des Wetters starben, änderte nichts an der Tatsache, dass die Anhänger der vorbuddhistischen Bönreligion, die Buddhisten und auch die Hindus nur einen Wunsch im Leben verwirklichen wollten: die Pilgerreise zum heiligen Berg Kailas und zu den heiligen Seen Manasarovar und Rakastal.

 


Manasarovar See
Manasarovar See

Der Manasarovar See

Mit einer Höhe von 4590 Metern über dem Meeresspiegel ist der Manasarovar See einer der höchstgelegenen Süßwasser-Seen der Welt.

Der Manasarovar See ist ein Heiligtum der Hindus und der Buddhisten und so auch wichtiges Ziel von Pilgern. Er zählt zu den drei heiligen Seen in Tibet. Nach der hinduistischen Mythologie wurde der See vom Gott Brahma erdacht ("manas").

Auf tibetisch heißt der See Mapham Yutsho, was "unbesiegbarer Türkis-See" bedeutet. Der See wird "unbesiegbar" bzw. "unübertroffen" genannt, weil nur sein Wasser die "Acht Eigen-schaften perfekten Wassers" besitzen soll: kühl, süß, leicht, weich klar, rein, weder Magen noch Hals reizend. Er heißt auch "ewig kühl", weil der Wassergott hier leben soll.


Wildpferde
Wildpferde

Das Tsangpo Tal

Die Fahrt durch das Tal des Yarlung-Tsangpo Flusses ist schon wegen der abwechselnden Landschaftsstrukturen, seiner Farben und Lichter besonders reizvoll. Man weiß vorher nie, was einen in der kommenden Stunde an landschaftlichen Eindrücken erwartet.

Die Landschaft wird immer wieder unterbrochen von wunderschönen Seen. Tibet beherbergt über 1.500 Seen und verfügt damit über die größte Seen-Fläche der Welt.